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Was sind Performance Fees?
Performance Fees sind erfolgsabhängige Gebühren, die Fondsmanagern zusätzlich zur regulären Verwaltungsvergütung gezahlt werden, wenn ihr Fonds eine bestimmte Wertsteigerung erzielt. Oft werden sie als Prozentsatz der Rendite berechnet, die über einen Referenzwert hinausgeht – z. B. eine Benchmark oder eine Hurdle Rate. Ziel ist es, Manager zu motivieren, Mehrwert für Anleger zu schaffen.
Ausgestaltungsformen und wichtige Begriffe
High Water Mark (HWM): Es wird nur dann eine Performance Fee berechnet, wenn der Fonds einen neuen Höchststand erreicht, sodass Verluste aus früheren Perioden erst ausgeglichen sind.
Hurdle Rate: Eine Mindestperformance, die erreicht werden muss, bevor eine weitere erfolgsabhängige Gebühr anfällt.
Benchmark/Referenzindex: Ein Vergleichsmaßstab, gegen den die Fondsperformance gemessen wird. Nur Outperformance gegenüber diesem Index wird honoriert.
Clawback-Klausel: Rückzahlung schon gezahlter oder auch nicht gezahlter Performance Fees, wenn gegenüber einer Benchmark Verluste eintreten. Das würde bedeuten, dass das Fondsmanagement bei Minderleistung aus eigener Tasche den Anleger entschädigt. Solche Klauseln sind mir in Fonds (national wie international) nicht bekannt – das Risiko will kein Manager tragen.
Abrechnungsperiode: Zeitraum, in dem die Performance Fee berechnet wird, häufig jährlich.
Kritische Betrachtung: Warum sind Performance Fees oft unfair?
Doppelte Kostenbelastung: Oft bleiben die festen z.T. sehr hohen Verwaltungsgebühren bestehen, obwohl der Fondsmanager zusätzlich eine erfolgsabhängige Gebühr erhält. Das erhöht die Gesamtkosten für Anleger.
Interessenkonflikte: Manager könnten Risiko erhöhen, um kurzfristige Gewinne zu erzielen, ohne nachhaltigen Mehrwert zu schaffen.
Fehlende echte Auszeichnung von Alpha: Viele Performance Fee-Verträge verzichten auf einen offiziellen Referenzindex und berechnen die Gebühr lediglich auf Basis der Steigerung des Fondsvermögens. So lässt sich das „Alpha“ (die echte Outperformance über den Markt hinaus) nicht erkennen. Die Manager verdienen daher oft auch an allgemeinen Marktbewegungen mit (dem „Beta“), die nicht auf eine echte Managerleistung („ich bin besser als der Markt“) beruhen.
Komplexität und Intransparenz: Modelle sind oft schwer verständlich, was die Kostenwahrheit für Anleger erschwert.
Wesentliche Frage: Warum eine zusätzliche Performance Fee, wenn der Manager auch über die Verwaltungsgebühr am wachsenden Fondsvolumen (Beta) zusätzlich verdient?
Die Verwaltungsvergütung ist prozentual am Fondsvolumen bemessen. Steigt der Fondspreis, wächst auch das verwaltete Volumen, und damit die Einnahmen des Fondsmanagers unabhängig von einer Performance Fee. So verdient der Manager bereits an der Marktperformance.
Eine zusätzliche Performance Fee auf die Wertsteigerung ist somit oft eine doppelte Belohnung – der Fondsmanager erhält sowohl am Beta als auch am vermeintlichen Alpha (das ohne Referenz nicht klar definiert ist) Vergütung.
Performance Fees international
In den USA sind Performance Fees hauptsächlich in Hedgefonds üblich, weniger aber bei klassischen Retail-Fonds.
In Europa, besonders Deutschland, sind Performance Fees bei aktiven Fonds verbreiteter, aber durch regulatorische Vorschriften wie BaFin-Richtlinien streng reguliert. Anmerkung: Ob hier die Regulierung einen echten Mehrwert für Anleger liefert, kann man nach obigen Ausführungen doch stark bezweifeln
Nicht alle Gebührensysteme enthalten klare Benchmarks, was zu Transparenzproblemen führt.
Fazit:
Performance Fees sind oft weniger eine faire Erfolgsbeteiligung, sondern meist versteckte Kosten, die auch bei marktbedingtem Wachstum (Beta) fällig werden, insbesondere wenn keine klare Benchmark für das Alpha definiert ist. Anleger zahlen so oft doppelt – fürs Marktwachstum und für einen vermeintlichen Mehrwert, der oft schwer zu identifizieren ist.
Für eine Minderleistung (Performance unterhalb einer Benchmark) sind mir keine Vereinbarungen bekannt, die zumindest gezahlte Performance Fees zurückgezahlt werden.
Faire Gebührenmodelle müssen daher transparent, an klaren Maßstäben orientiert und für Anleger nachvollziehbar sein, um langfristig einen echten Mehrwert zu ermöglichen.
Hier eine Liste mit Publikumsfonds, die Performance Fees berechnen – kein Anspruch auf Vollständigkeit!:
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