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Status quo: Die betriebliche Altersvorsorge stagniert – vor allem im Mittelstand
Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) gilt eigentlich als zentraler Baustein der Mitarbeiterbindung. Doch die Realität in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) sieht ernüchternd aus:
Laut BMAS-Arbeitgeberbefragung 2023 haben nur rund 36 % der Betriebe mit 10–49 Beschäftigten und 48 % der Betriebe mit 50–249 Mitarbeitenden eine funktionierende bAV-Struktur. In Kleinstbetrieben mit unter 10 Mitarbeitenden sinkt die Quote sogar auf unter 25 %. Insgesamt verfügen nur etwa die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland über eine aktive Anwartschaft auf eine Betriebsrente.
(Quelle: BMAS, „Betriebliche Altersversorgung in Deutschland“, 2023; Aon Studie 2024)
Das heißt übersetzt: Gerade in den Unternehmen, die den Großteil der Arbeitsplätze stellen, funktioniert das Modell kaum noch.
Warum das so ist – und warum beide Seiten Recht haben
Die Ursachen liegen auf der Hand, und sie treffen Arbeitgeber und Mitarbeiter gleichermaßen:
Aus Arbeitgebersicht:
- Die klassischen bAV-Produkte sind komplex, verwaltungsintensiv und schwer nachvollziehbar.
- Haftungsrisiken, fehlende Portabilität bei Mitarbeiterwechseln und steigende Kosten schrecken ab.
- Für viele KMU überwiegt der Aufwand gegenüber dem Nutzen.
Aus Mitarbeitersicht:
- Viele Beschäftigte haben durch schlechte Erfahrungen mit Versicherungsmodellen das Vertrauen verloren.
- Der „Steuervorteil“ entpuppt sich oft als teure Mogelpackung: In der Auszahlungsphase greifen Steuern und Krankenversicherungsbeiträge.
- Und wer den Arbeitgeber wechselt, verliert häufig Teile seiner Ansprüche oder muss neue Abschlusskosten zahlen.
Wie ein populärer Artikel es treffend formulierte:
„Der Einzige, der bei einem Arbeitgeberwechsel sicher profitiert, ist der Versicherer.“
(Quelle: LazyInvestors.de, 2024)
Kurz gesagt: Die bAV ist für viele Mittelständler ein bürokratisches Ärgernis – und für Mitarbeiter kein echter Mehrwert.
Große Unternehmen sind längst weiter – mit Zeitwertkonten und pdUK
Während der Mittelstand mit alten Versicherungsmodellen kämpft, nutzen große Unternehmen längst moderne Lösungen, die Transparenz, Flexibilität und steuerliche Effizienz verbinden:
Zeitwertkonten (ZWK)
Ein gesetzlich geregeltes Modell (§ 7b SGB IV), bei dem Mitarbeiter Teile ihres Bruttogehalts oder Bonuszahlungen in ein Wertguthaben umwandeln können – steuer- und sozialabgabenfrei.
Dieses Guthaben kann später genutzt werden für:
- den vorzeitigen Ruhestand,
- ein Sabbatical,
- eine Auszeit für die Pflege von Angehörigen,
- oder – sogar– eine Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung, um Rentenabschläge auszugleichen oder zusätzliche Rentenpunkte zu erwerben.
Das Ganze ohne Versicherungsvertrag, ohne Abschlusskosten, insolvenzgesichert und mit voller Transparenz.
Pauschaldotierte Unterstützungskasse (pdUK) mit Nettolohnoptimierung
Die pdUK ist ein eigenständiger, versicherungsfreier Durchführungsweg der betrieblichen Altersversorgung.
Hier kann das Unternehmen selbst Kapital ansammeln und den Mitarbeitenden entweder eine Kapitalzusage oder eine Rentenzusage machen.
Vorteile:
- Keine Provisionen, keine Produktabhängigkeit.
- Kapitalanlage z. B. in ETFs oder anderen effizienten Rückdeckungen.
- Hohe Flexibilität bei der Gestaltung.
- Bilanzielle Vorteile durch Dotierung und steuerliche Absetzbarkeit.
- Liquidität bleibt im Unternehmen – kein Abfluss zu einer Versicherung
Diese Modelle sind in Konzernen Standard – BMW, Bosch, SAP oder Siemens nutzen sie, um qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten.
Der Mittelstand verliert dadurch doppelt
Große Unternehmen sichern sich mit diesen flexiblen Modellen einen klaren Wettbewerbsvorteil in der Fachkräftesuche:
- Sie bieten echte Vorteile statt Versicherungsprospekte.
- Sie punkten mit steueroptimierten, transparenten Vorsorgelösungen.
- Und sie binden Mitarbeitende langfristig, ohne bürokratische Hürden.
Die gute Nachricht: Diese Lösungen sind heute auch für KMU machbar
Was früher nur Großkonzernen vorbehalten war, lässt sich heute dank moderner digitaler Plattformen auch in kleinen Betrieben schnell und sicher umsetzen:
- Digitale Administrationssysteme übernehmen Buchhaltung, Reporting und Insolvenzsicherung.
- Die Anlage kann transparent über ETF-basierte Lösungen erfolgen.
- Zeitwertkonten oder pdUK lassen sich individuell auf Unternehmensgröße, Branche und Mitarbeiterstruktur zuschneiden.
Der Aufwand ist überschaubar – die Wirkung enorm.
Ein klarer Wettbewerbsvorteil bei Mitarbeiterbindung, Arbeitgeberattraktivität und Liquiditätssteuerung.
Jedes Unternehmen ist anders – und sollte auch so beraten werden
Ob Zeitwertkonto, pdUK oder eine Kombination:
Für jedes KMU gibt es eine passende Lösung.
Der Schlüssel liegt in einer honorarbasierten, unabhängigen Finanzplanung, die ohne Produktprovisionen auskommt und aufzeigt, wie Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam profitieren können.
Bestandslösungen müssen nicht abgeschafft – sondern modernisiert werden
Auch Unternehmen, die bereits eine klassische, versicherungsförmige bAV eingeführt haben, können die bestehenden Verträge ergänzen:
- Alte Versicherungsmodelle können in eine kostentransparente Nettostruktur überführt werden.
- Arbeitgeberzuschüsse und bestehende Entgeltumwandlungen lassen sich in ZWK oder pdUK überleiten.
- Verwaltung und Kommunikation werden vereinfacht – und Mitarbeiter verstehen endlich, was sie wirklich bekommen.
Mit einer unabhängigen Beratung lassen sich bestehende Systeme schrittweise modernisieren – ohne Risiko, aber mit deutlichem Mehrwert.
„Der beste Zeitpunkt, die Zukunft seiner Mitarbeiter zu gestalten, war gestern. Der zweitbeste ist heute.“
Nutzen Sie die Chance, Ihre betriebliche Vorsorge neu aufzustellen – transparenter, flexibler und ohne versteckte Kosten.
Sprechen Sie mit einem unabhängigen Honorarberater – nicht mit einem Produktanbieter. Gemeinsam entwickeln wir eine Lösung, die zu Ihrem Unternehmen passt – nicht zu einer Versicherung.


