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Korrektur an den Aktienmärkten – und Währungsschwankungen
Nach einem guten Start in das Jahr ging es ab dem 19.02.2025 es an den Börsen abwärts. (alle Daten am Beispiel des MSCI World Index bzw. eines ETFs auf diesen Index)

MSCI World Kursrückgang seit Feb 2025 – per 25.04.2025 kam so eine negative Wertentwicklung von 14,57% zustande
Beschleunigt wurden die Kursrückgänge nach der Verkündung von umfangreichen Zöllen der USA gegenüber fast allen Staaten dieser Erde am 02.04.2025, dem sogenannten „Liberation Day“.
Selbst unbewohnte Inseln müssen nun 10% Einfuhrzölle berappen. Die dort lebenden Pinguine wird es nicht weiter stören. Die Absurditäten kennen derzeit keine Grenzen.
Warum reagierten die Märkte, gerade in den USA, nun so besonders scharf auf die Zollankündigungen?
- Zölle schaden zunächst der Wirtschaft der USA – auch wenn Donald Trump etwas anderes erzählt
- Zölle werden die Preise von Waren erhöhen und damit tendenziell die Inflation anheizen – erste Indikatoren weisen darauf bereits jetzt hin
- Durch die massiven Zölle auf chinesische Waren könnten die bestehenden Lieferketten gefährdet sein – dieses Mal ganz ohne Pandemie – also hausgemacht
- Fast alle Wirtschaftswissenschaftler und Volkswirte haben die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA von vorher 20% auf teilweise 60% erhöht
- Der größte Einfluss auf die Finanzmärkte hat aber sicherlich die gestiegene Unsicherheit, ob die USA in Zukunft noch für den Freihandel stehen wird. Der aufkommende Protektionismus und die Tendenz die USA in einen autokratisch geführten Staat zu verwandeln, lässt das Vertrauen in die größte Volkswirtschaft der Welt schwinden und behindert so Investitionen und Planbarkeit
- Der USD als Weltreservewährung wird angezweifelt – die seit vielen Dekaden bestehende Wirtschaftsordnung steht unter Beschuss
- und es gibt noch viel mehr, was ich nennen könnte…..
Daher ist es erstaunlich, dass die Kursverluste bisher nicht noch höher ausgefallen sind….. vor allem nicht für in US-Anleger.
In folgendem Chart sehen Sie den gleichen Chart wie oben – nur aus der Sicht eines US-Anlegers in USD.
Gleicher Zeitraum – die Hälfte des Verlustes – „nur“ 7,01% seit 19.02.2025
Der Grund für diese unterschiedliche Wertenwicklung liegt an der schwachen Kursentwicklung des USD zum EUR:
Beim MSCI World werden über 70% Aktien in USD notiert. Der ETF wird in € umgerechnet. Wenn also über 70% des Inhaltes des ETF durch den fallenden USD beeinflusst werden, wirkt sich das negativ auf die Wertentwicklung des ETF – Anlegers in Europa aus.
Im Ergebnis bedeutet das für das bisherige Jahr 2025 einen zusätzlichen Verlust von über 7,5%, der nichts mit Aktienkursrückgängen direkt zu tun hat.
Und wie sieht das in einer längeren Frist aus?
Dazu habe ich Wertenwicklung des gleichen ETF auf den MSCI World seit seiner Auflage im Jahr 2009 sowohl in USD als auch in EUR untersucht.
Einer Wertenwicklung von 342 % in USD steht eine von 472% in EUR gegenüber.
Andere Zeiträume weisen Ergebnisse aus, die wieder den USD vorne sehen.
Fazit:
Währungsveränderungen lassen sich nicht prognostizieren.
Die Investition in Aktien erbringt langfristig die besten Anlageergebnisse – unabhängig von Währungsschwankungen.