Zertifikate - ein intransparenter Dschungel für Privatanleger


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Plusminus am 28.08.2024

In dieser Sendung wird das Geschäft mit sogenannten Anlagezertifikaten gerade von Sparkassen beleuchtet.

Ich verrate Ihnen: Bei Volks – und Raiffeisenbanken läuft es genauso ab!

Verbraucherschützer und BaFin beschäftigen sich mit dem Vertrieb dieser Anlageprodukte und bezweifeln und warnen, dass sie häufig für Privatanleger nicht geeignet sind.

Wussten Sie, dass in den USA der Vertrieb von Zertifikaten an Privatanleger aufgrund der Intransparenz und der häufig vorhandenen Verlustrisiken verboten ist?

In Deutschland sind, lt. der Lobbyinstitution  „Bundesverband Strukturierte Wertpapiere (BSW)“ per 30.06.2024 Zertifikate mit einem Gesamtvolumen von über 106 Mrd. € am Markt.

Alleine über die DEKA, das Wertpapierhaus der Sparkassen sind aktuell über 13.000 verschiedene Zertifikate vertrieben worden – ein wahrer Dschungel

hier der Link zur Sendung:

Zertifikate bei Sparkassen

Warum ist der Vertrieb von Zertifikaten so interessant ?

Anstatt Kunden zeitnah nach der Zinswende wieder angemessene Tagesgeld – und Festgeldzinsen zu zahlen, haben sich Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken dazu entschieden, sogenannte Zertifikate im großen Stil zu vertreiben.

Der Grund ist klar:

Einerseits blieb so die Refinanzierung über Bankeinlagen sehr billig und die Institute verdienten prächtig daran, dass Kunden aus Bequemlichkeit ihre Gelder auf den Konten stehen ließen. Jährliche Margen in Höhe von 3,5 – 4% p.a. kamen so im Jahr 2023 zusammen.

Ein Bombengeschäft!

Und andererseits wollte man sich nicht dem Vorwurf aussetzen, die Kunden nicht an dem gestiegenen Zinsniveau teilhaben zu lassen. Daher wurde der Vertrieb mit Zertifikaten deutlich ausgebaut.

Alleine bei den Sparkassen wurden über € 16 Mrd. im Jahr 2023 in dieser Produktkategorie umgesetzt.

Und diese Produkte werden mit teils sehr üppigen Margen an den Kunden / die Kundin gebracht.

5% Provision auf den angelegten Betrag für zum Teil sehr kurze Laufzeiten sind keine Seltenheit. Und wenn das Papier dann fällig wird, gibt es sogleich den Nachfolger.

Das klappt natürlich nur, wenn bis zur Fälligkeit kein Verlust aufgetreten ist – auf dem bleiben die Kunden natürlich selber sitzen.

 

Was sind Zertifikate?

  1. Inhaberschuldverschreibungen des Anbieters / Emittenten
  2. mit unterschiedlichen, meist kurzen oder mittleren Laufzeiten
  3. Das was der Käufer am Ende der Laufzeit heraus bekommt, ist häufig abhängig von der Entwicklung von Kursentwicklungen einer Aktie, einem Aktienkorb, eines Aktienindex, einer Währung, Zinsentwicklungen oder  Rohstoffen
  4. sind auf Endfälligkeit konzipiert, eine vorzeitige Rückgabe / Verkauf ist entweder nicht möglich, oder nur zu sehr ungünstigen Bedingungen
  5. Unterliegen nicht der Einlagensicherung bei Insolvenz des Emittenten
  6. weisen unter Umständen sehr komplizierte Bedingungen auf, die es sehr schwer machen Chancen und Risiken und den marktgerechten Preis einzuschätzen
  7. sind mit bezogen auf die Laufzeit sehr hohen Kosten (nicht selten bei 5%! der Anlagesumme) belegt

Haben Sie auch Zertifikate in Ihrem Depot?

Sind Sie unsicher, ob diese Produkte Sie wirklich an Ihr Anlageziel bringen?

Haben Sie gerade ein Angebot mit Zertifikaten auf dem Tisch?

Sie wollen Klarheit, wie es besser geht!

Ich bin Spezialist in Derivate – Produkten. In meiner langjährigen Tätigkeit bei Banken habe ich fast alle Arten von Derivaten kennengelernt und kann die Risiken detailliert einschätzen.

Ich durchkämme diesen Dschungel an ihrer Seite – garantiert unabhängig und ohne Provisionsinteresse.

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