Was steckt hinter dem Währungsrisiko im MSCI World?
Ein einfaches Beispiel:
Du investierst 100.000 Euro in einen MSCI World ETF. Der Index steigt um 10 %, aber gleichzeitig fällt der US-Dollar gegenüber dem Euro um 10 %. In Euro gerechnet bleibt von deinem Gewinn – genau – nichts übrig.
Dein Portfolio ist also nicht nur von der Aktienmarktentwicklung abhängig, sondern auch vom Wechselkurs EUR/USD, sowie in kleinerem Maße weiteren Währungen wie Yen, Pfund, Schweizer Franken oder kanadischem Dollar.
Wie funktioniert eine Währungsabsicherung?
Absicherungen erfolgen meist über Devisentermingeschäfte (Forwards). Dabei wird ein zukünftiger Wechselkurs zwischen zwei Währungen vertraglich festgelegt. So kannst du dich z. B. heute gegen einen fallenden Dollar absichern, wenn du langfristig in Dollar-Anlagen investiert bist.
Beispiel: Du sicherst dir heute den Kurs von 1,14 EUR/USD für ein Jahr im Voraus – unabhängig davon, wie sich der Wechselkurs entwickelt. Das klingt erst mal gut, kostet aber Geld.
Woher kommen die Absicherungskosten?
Die Antwort liegt in der Zinsdifferenz zwischen den beiden Währungsräumen.
Im Terminmarkt gilt das Prinzip der sogenannten Covered Interest Rate Parity:
Die Covered Interest Parity sagt: Wie muss der zukünftige Wechselkurs (Forwardkurs) sein, damit es keinen risikolosen Gewinn durch Zinsunterschiede und Währungswechsel gibt?
Im Ergebnis: Diese Beziehung sorgt dafür, dass es keine risikolosen Gewinne durch Wechselkurs- und Zinsarbitrage gibt.
Sie funktioniert allerdings nur dann, wenn es einen liquiden Markt für Termingeschäfte gibt und keine Kapitalverkehrskontrollen bestehen.
Fazit: Der zukünftig berechnete (und auch handelbare) Kurs (Forwardkurs) muss so festgelegt sein, dass es egal ist, ob Du im Inland oder im Ausland anlegst – sobald du den Wechselkurs absicherst.
Die Zinsdifferenz zwischen zwei Währungen beeinflusst den Forward-Kurs. Wenn die US-Zinsen höher sind als die Euro-Zinsen, dann bekommst du bei einer Absicherung weniger Euro pro Dollar – du zahlst also drauf.